Die betonte Nähe von Flinkster und Call-a-bike in der Ankündigung im November führte in der Fachwelt zu der Erwartung, dass Flinkster ganz neue Elemente von Call-a-bike (stationslos und/oder One-way) ins Carsharing einführt. Flinkster wurde daher häufig im Zusammenhang zu car2go von Daimler genannt. Nun ist klar, dass Flinkster ganz wie das "klassische" Carsharing daherkommt: Stationsbasiert und ohne Instant access, ohne one-way.
Das Stationsnetz sollte auch eine neuartige Qualität besitzen: Ein engmaschiges Stationsnetz in den zentrumsnahen Stadtteilen. In Stuttgart ist Flinkster von der Ankündigung noch weit entfernt, hier hat der klassische Anbieter Stadtmobil das deutlich bessere Netz. In Köln ist es spürbar besser gelungen, vielleicht auch, weil sich das Team mit der langjährigen Carsharing-Erfahrung um Köln kümmert. Also auch das Netz ist keine wirkliche Neuigkeit.
Doch der Fahrzeugtyp ist für das Carsharing neu: Alfa Romeo MiTo. Chic und sportlich, dafür in vielerlei Hinsicht aber nicht so praktisch und in Sachen Rückbank und Kofferraum auch deutlich beengter. Die Zukunft wird zeigen, ob sich der MiTo als das beliebtere Carsharing-Fahrzeug herausstellt. Zweifel sind aber sicherlich nicht völlig unbegründet.
Nicht völlig neu aber aktuell einzigartig ist der Tarif: 1,50 € pro Stunde, 25 Cent pro km. Einfach und auf den ersten Blick attraktiv. Daher lohnt sich ein Tarifvergleich zwischen Flinkster und den beiden Anbietern in Stuttgart und Köln:
Anbieter / Tarif | Kurze Fahrt (2 Std., 17 km) | Mittellange Fahrt (8 Std., 77 km) | Tagesfahrt (24 Std., 149 km) | Wochenfahrt (7 Tage, 749 km) |
---|---|---|---|---|
Flinkster | 7.25 € | 31.25 € | 73.25 € | 434.25 € |
Stadtmobil S Classic/Studi Mini | 5.66 € | 24.26 € | 45.84 € | 236.84 € |
Stadtmobil S VVS Mini | 6.40 € | 27.40 € | 52.84 € | 253.84 € | cambio Komfort Fahrzeugklasse 1 | 6.06 € | 25.86 € | 43.35 € | 208.35 € | cambio Aktiv Fahrzeugklasse 1 | 6.97 € | 29.77 € | 49.33 € | 234.33 € | cambio Start Fahrzeugklasse 1 | 8.73 € | 37.53 € | 60.31 € | 265.31 € |
Die Tabelle zeigt: Die Fahrpreise von Flinkster liegen zumeist deutlich über den Carsharing-Tarifen, bei Tages- und Mehrtagesfahrten wird Flinkster sogar richtig teuer. Wer also regelmäßig (auto-)mobil sein will, fährt mit dem Standard-Tarif von Flinkster relativ teuer und das bei einer hohen Selbstbeteiligung von 1000 €. Mit Sparpaket und Sicherheitspaket kann man das ändern. Das ist dann aber mit vermutlich 30 € (!) Monatsgebühren verbunden (statt 3-10 EUR bei den meisten "normalen" Carsharing-Tarifen). Warum vermutlich?! Ob die 20 EUR des Sparpaket als Fahrtguthaben angerechnet wird, kann man der Website nicht eindeutig entnehmen, denn auf der Kostenseite finden sich dazu klar widersprüchliche Aussagen.
Kurzum: Flinkster kommt modern daher, doch bei näherer Betrachtung ist es keine wirkliche Innovation und nur scheinbar preislich attraktiv. Damit ist Flinkster vor allem ein geschicktes Marketing-Konzept, das noch beweisen muss, ob es die Kunden dauerhaft überzeugen kann.
8 Kommentare:
Flinkster wird sicher seine Adressaten finden. Es muss doch auch im Carsharing Kunden geben, die unpraktische Autos an schlecht erreichbaren Stellplätzen haben wollen, die sie dann für viel Geld nutzen dürfen. Warum soll man denn günstig und gut sein, wenn das doch schon die anderen machen...
Here's a US perspective on Flinkster
http://carsharingus.blogspot.com/2009/03/flinkster-germans-take-page-from-zipcar_14.html
Naja finde es nicht ganz fair das nicht erwähnt worden ist das Flinkstar sowohl keine Kaution erhebt, noch eine Monatsgebühr. Das war für mich der Grund erstmal flinkstar auszuprobieren statt Stadtmobil. Die 20€ werden übrigens voll angerechnet und bis Ende März entfallen diese ganz.
Ja, zum Testen ist Flinkster ok. Schon schräg, dass man sich am Anfang die Aufmerksamkeit erheischt hat, indem man in Pressemeldungen andeutete, ähnlich wie CallABike flexibel zu sein.
Das Besondere an Flinkster: Die Zielgruppe. Flinkster richtet sich mit seiner Werbung an junge Leute, die sich (noch) kein Auto leisten können. Das ist eine neue Gruppe, die von "normalen" CarSharing-Organisationen nicht erreicht wird.
Wenn tatsächlich neue Bevölkerungsschichten das Carsharing entdecken, dann nützt das allen.
Für mich ist es super, überall Stationen, hin und wieder kurze Wege zum Einkaufen, kurze Erledigungen, Wege/Transporte - perfekt.
Gleichzeitig ist man gleich DB-Carsharing Kunde, hat über N8 auf Autos bundesweit Zugriff. Für Leute wie mich, die viel unterwegs sind, häufiger den Standort wechseln und zwischendurch mal ein Auto brauchen. Ich bin zufrieden (derzeit in Köln).
Vor allem die vielen Standorte rightaway um mein Haus haben mich überzeugt .. (innenstadt).
außerdem ist für mich praktisch, daß alles ein account ist, hab mich gleich für callabike angemeldet. und es ist letztendlich eine nr für alles. sie können dich immer durchstellen
okay, billig ists nicht, aber hilft
und ich find für kurze fahrten völlig okay
also ich bin grad begeistert, weil ich über nacht ein auto und "überall" (köln) ein rad hab ;)
macht riesenspaß, einfach eins schnappen, irgendwo abstellen, also ich fands klasse ..
und in ganz deutschland wagen jenseits von mietwagentarifen ..
(allerdings ist bei dem db-Carsharing bereich die versicherung teuer (90 euro im jahr). lohnt sich also erst bei einem bestimmten fahrtaufkommen ..
nee, ich bin begeistert insgesamt ..
isa
ach ja, und man profitiert ja gegenseitig (wenn du flinksterkunde bist, zahlst du weniger callabike/minute).
weil ich flinkster-kundin bin, brauch ich keine db-carsharing kundenkarte kaufen (100 euro!)
höhö
ich profitier im mom ..
naja, so ist das verschieden, kommt halt völlig auf die bedürfnisse an
dieses riesennetz, eine nr und einen zugang für alles, davon profitier ich
das hat mich überzeugt, da zahl ich dann lieber mal was mehr
und jetzt hab ich noch grad diese probebahncard (25)
mal sehen, ob ich das auch irgendwie nutzen kann,
ich lass mich überraschen ..
(nein, ich bin keine db-werbe-spammer ;) - ich BIN grad so begeistert ..)
ciao, isa
Die Erfahrungen die ich mit dem Service bei Flinkster gemacht habe, sind miserabel. Als wir unseren gebuchten Wagen nach der Fahrt wieder abgestellen wollten, und der Flinksterstellplatz zugeparkt war, hat man uns mit unfreundlich schroffer Stimme drei Alternativen gegeben. 1. In der Nähe einen anderen kostelosen Parkplatz suchen (leider gibt es hier in der Nähe keine), 2. den Abschleppdiesnt selber rufen und selber die Vorkasse bezahlen, die man eventuell, wenn der 'Falschparker' zahlt zurück bekommt oder 3. den Wagen auf dem kostenpflichtigen Parkplatz stehen lassen und dafür einen Parkschein kaufen (1,50 die Stunde).
Nach dieser Erfahrung kann ich nur davon abraten...
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