Mit Daimler startet nun ein weiterer Konzern ein Carsharing-Projekt. Wenn ein Automobil-Konzern Carsharing machen will, führt das natürlich zu Schlagzeilen. Spiegel, Focus und RTL (im Nachtjournal) berichten sofort.
Was will Daimler machen: Mit open end, one way und ohne feste Stellplätze stehen ab dem 24.10. 50 smarts zur Verfügung. 6 Monate zunächst für einen internen Test mit Daimler-Mitarbeitern, danach mit 200 smarts in ganz Ulm für alle Einwohner. Wenn der Test gut läuft soll es das Angebot mittelfristig flächendeckend in allen Städten ab 500.000 Einwohnern geben.
Die Hürden sind so niedrig wie nie im Carsharing: Keine Aufnahmegebühr, kein Monatspreis und natürlich auch keine Kaution. Auch auf den km-Preis wird vollständig verzichtet. Es fallen lediglich 0,19 EUR pro Minute oder 9,90 EUR pro Stunde oder 49 EUR pro Tag an, Treibstoff ist immer inklusive. Das Motto: Preise sind so einfach wie beim (Prepaid-)Telefonieren.
Ist Car2go die Zukunft des Carsharing?
Pro: Das Auto einfach zu nehmen und wieder abzustellen und damit idealerweise nur dann zu nutzen, wenn man fährt, ist visionär und führt (im Idealfall) zu minimaler Ressourcennutzung. Das freut die Umwelt und u.U. auch den Geldbeutel.
Contra: Die praktischen und alltäglichen Probleme und Erfahrungen stehen dem Visionären entgegen: Ist immer ein Fahrzeug in Sichtweite? Was mache ich, wenn ich mal einen Kombi brauche? Muss die Anzahl an Fahrzeugen, die in einer Stadt stehen, nicht sehr (oder unrealistisch) groß sein, damit das System wirklich zuverlässig und komfortabel und kostengünstig ist.
Mein Fazit: Das "klassische" Carsharing ersetzt - wenn die nächste Station in der Nähe ist - bisher auch gut den Erstwagen, Car2go eigentlich nur den kurzfristigen Zweit- oder Drittwagen-Bedarf. Car2go ist damit bisher eher partiell ein direkter Wettbewerber. Die Zukunft wird zeigen, ob und wie Car2go das Carsharing verändert.
Donnerstag, 23. Oktober 2008
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