In den amerikanischen Medien gab es ja in den letzten Monaten wiederholt Hinweise darauf, dass Hertz ins Carsharing einsteigt. Nun ist die Website mit den Stationen in Paris, London, New York und Park Ridge (Hertz-Headquarter bei New York) unter www.connectbyhertz.com allgemein zugänglich.
Wenn man sich die Website anschaut, überrascht erstmal der vorsichtige Einstieg. 3 der ganz großen Welt-Metropolen mit nur jeweils 13-18 Fahrzeuge. Das ist nicht viel. Mal schauen, ob es mehr wird. So wäre jedenfalls Hertz zu Beginn der jeweils deutlich kleinste Wettbewerber. Aber vielleicht kommen ja bis zum Launch am 16.12. noch viele Autos dazu.
Die Tarife sind auch durchaus interessant. Die Tarife sind in jedem Land ein wenig unterschiedlich. In USA sind sind wie bei Zipcar die km immer frei, dafür die Zeitkosten aus europäischer Sicht mit 10$ sehr hoch. Eine weitere Besonderheit der US-Tarife im Vergleich zu den europäischen: Es gibt drei Tarife: Neben dem Standard-Tarif mit 50$ Grundgebühr pro Jahr gibt es Tarife mit 50$ monatlich (!) und sogar 125$ monatlich. Monatsbeiträge in dieser Höhe sind ein Novum im Carsharing.
Die Tarife in England und Frankreich sind den deutschen ähnlicher. Jedes Mal gibt es eine Jahresgebühr (UK £50, F 120€), die Stundenpreise liegen bei 4-6 € bzw. £ höher als bei den normalen Carsharing-Tarifen, aber etwa auf dem Niveau von Sixti- und DB-Carsharing. Grundsätzlich sind bei dem Hertz-Carsharing in Europa die ersten 30 km pro Fahrt frei, danach kosten sie 35 Euro-Cent in Frankreich bzw. 25p in UK.
Das Hertz-Angebot ist damit kein Preisbrecher, weil die hohen Zeitkosten mit einem nennenswerten Monatspreis verbunden werden. Irritierend wirken die sehr hohen km-Preise ab dem 31. km in Europa. Dies ist für Autovermieter völlig untypisch und liegt weit über dem, was sich im Carsharing bewährt hat.
Vielleicht ist auch das Preisniveau der Grund, warum in Deutschland Hertz in diesen Monaten nicht mit einem eigenen Angebot, sondern als Partner von DB-Carsharing auftritt. Bemerkenswert ist, dass sich diese Hertz-DB-Carsharing-Stationen aktuell vor allem in Stuttgart und Köln befinden, in denen ja das Flinkster-Angebot startet, obwohl ja gerade Flinkster-Kunden nicht auf den breiten Fuhrpark des normalen DB-Carsharing-Angebotes zugreifen können sollten.
Die Hertz-DB-Carsharing-Kooperation hat aus deutscher Sicht noch einen weiteren Aspekt: cambio und Greenwheels setzen ja auf eine aktive Zusammenarbeit mit Hertz. Ob dieses vor diesem Hintergrund bestand haben wird, muss die Zukunft zeigen.
Kurzum: Mit Hertz bewegt sich ein weiterer Akteur im weltweiten Carsharing. Für Deutschland ist das zunächst nur eine Veränderung am Rande, die man aber schon aufmerksam verfolgen sollte.
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1 Kommentar:
Ich seh schon, die Tarife sind ja eine ganz eigene Wissenschaft.
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